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Montag, 4. August 2014

Warum ich ein Japanfanatiker bin?

Das ist eine gute Frage. Ich bin meine ganze Kindheit mit Dingen aus Japan groß geworden, ohne es zu wissen. Aber erst sehr viel später bin ich durch die typische Einstiegsdroge dazu gekommen: Animes!!!

Die Kindheit

Wer kennt die alten "Animes" auf RTL2 nicht? Georgie, Lady Oscar oder Sailor Moon. Das waren schon früher meine Lieblinge, aber für mich hießen sie damals noch "Trickfilme". Jeden Nachmittag nach der Schule hieß es Trickfilme schauen. Oder gar morgen vor der Schule, wenn um 6 Uhr Mila Superstar lief. Theoretisch war so ziemlich alles aus Japan. Sogar Serien, von denen es man nicht denkt wie Biene Maja oder Heidi. Wie ich später erfahren habe waren in den 80'ern und 90'ern die Verfilmung von Kinderbüchern sehr beliebt. Japan war noch nicht so weit in der technischen Entwicklung und produzierte stark für den westlichen Markt. Und jeder, den ich kenne, hat diese Trickfilme geschaut. Sogar nachgespielt. Wer ist nicht draußen auf dem Spielplatz rumgerannt und schrie: "Macht der Mondnebel!" oder "Monstein, flieg und sieg!".




Auch bei den Spielekonsolen kam so ziemlich alles aus Japan. Sega und vor allem Nintendo. Kinder, die eine zu Hause hatten, waren die besten Anlaufstellen für Spielenachmittage. Vor allem Mario wurde gespielt. Ich selbst bin immer nach oben zu meiner besten Kindheitsfreundin gegangen um Mario Kart zu spielen. Und selbst der Hort in der Schule hatte ein SNES für die verregneten Nachmittage, wo man nicht rausgehen konnte.

Der eigentliche Zeitpunkt

Den richtigen Zeitpunkt kann ich nicht mehr ausmachen. Es waren recht viele Faktoren, die mich auf diese Schiene gebracht haben. Hauptsächlich waren es aber ein paar Verknüpfungen mit Animes. Da wären zum Beispiel zwei Musikvideos: Ken Ishii mit "Extra", ein Cyberpunk-Kurzfilm der direkt als Musikvideo produziert wurde und "King of my Castle" von Wamdue Project, in diesem wird Videomaterial von "Ghost in the Shell" benutzt. Dieser Anime gehört bei den meisten zu den Klassikern. Das hat meine Neugierde geweckt. Die Bilder waren definitiv anders als bei Sailor Moon und Konsorten, viel erwachsener und spannender. Daher habe ich mit oftmals bei Vox oder Arte die Animenächte verfolgt. Aber mein Kontakt mit diesen Filmen beschränkte sich sehr auf das, was sich im Fernsehen befand. Später kamen dann auch die üblichen Verdächtigen hinzu, wie Pokemon, Dragon Ball etc. Viel interessanter wurde es erst mit dem Abendprogramm von MTV. Dort gab es endlich mehr für heranwachsende Jugendliche: Visions of Escaflown, Golden Boy und Wolfs Rain. Serien mit mehr als nur unschuldigen Themen. Später hab ich auch angefangen Mangas zu lesen und auch etwas japanische Musik zu hören. Alles habe ich dann mit Freunden geteilt. Spiele zusammen gespielt, Mangas getauscht und sich über die neuesten Entdeckungen unterhalten. 



Heute bitte mehr Kultur

Heute ist alles anders. Natürlich mag ich immer noch Mangas, Animes und Videospiele, aber es hat sich etwas verändert. Mit dem Einzug des Internets bei mir in meinem Elternhaus, hatte ich Zugang zu mehr Informationen und habe mehr gesehen. Ich bin sodurch sehr stark kulturell geprägt worden. Japan als Kultur hat nämlich mehr zu bieten als Sushi und Trickfilme. Folklore und Tradition, das sind die Themen, die mich heute reizen. Einmal in einem Tatami-Zimmer auf einem Futon schlafen, in einem Cafe in Tokyo sitzen und sich von Maids bedienen lassen oder eine Geisha sehen in Kyoto. Dinge, die so viel mehr sind, als Kunterbunt, sondern ruhig und ausgeglichen. Auch japanische Kunst ist wunderschön. Mitlerweile habe ich auch eine schwäche für japanische Märchen entdeckt und sammle dazu Bücher, die mir gefallen. Es gäbe noch so viel, worüber ich erzählen könnte, was mich an diesem extremen Ort voller Gegensätze fasziniert, aber das würde zu sehr ausarten. Daher hoffe ich hier einen kleinen Einblick geben zu können. Und es wird bestimmt noch mehr solcher Artikel in Zukunft geben.

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